



Fotos:
Dirk Altenkirch, Karlsruhe
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Beschreibung
Die Evangelische Kirche Stutensee Staffort wurde in den Jahren
1899-1901 in neogotischem Stil errichtet. Das äußere
Erscheinungsbild wird neben dem asymmetrisch angeordneten
Glockenturm durch fein gegliederte Natursteinfassaden aus rotem
Mainsandstein charakterisiert. Das Innere wird durch einen
kreuzförmigen Grundriss geprägt. Neben Hölzernen
Emporen über dem Eingangsbereich und den beiden Querschiffen
bestimmen Kreuzgewölbe den Innenraum. In der Nachkriegszeit
wurde die Kirche verschiedentlich modifiziert, in den sechziger
Jahren grundlegend renoviert. Seit dieser letzten Innensanierung
sind die Oberflächen durch Verschmutzungen sehr unansehnlich
geworden. Die technische Ausstattung wie Heizung und
Elektroinstallation waren veraltet und bedurften dringend einer
Erneuerung. Ferner waren die in den vergangen Jahren
geränderten Praktiken der Gottesdienstgestaltung, die Belange
der Barrierefreiheit sowie die Einbeziehung von Kindern in den
Gottesdient zu berücksichtigen. Die nun realisierte
Farbkonzeption erfolgt in Anlehnung an die ursprüngliche
Gestaltung. Auf Zitate verlorengegangener Dekorelement wurde jedoch
verzichtet. Nach den neutralen weiß-grauen Farbtönen der
60er Jahre Renovierung herrschen nun warme Farben vor. Die alte
Heißluftheizung wurde durch eine neue Warmwasserheizung mit
Wärmestationen ersetzt. Diese sorgt für eine
gleichmäßige Verteilung der Wärme. Die veraltete
Elektroinstallation, einschließlich Beleuchtung und
elektro-akustischen Anlagen, wurde vollständig erneuert.
Geänderte Anforderungen an einen zeitgemäßen
Gottesdienst machte die Vergrößerung des Altarraums
erforderlich. So wurde das Chorpodest um rd. zwei Meter
verlängert. Vordere Bankreihen wurden zugunsten einer
flexibleren Nutzung gegen eine mobile Bestuhlung ausgetauscht.
Für die bessere Akzeptanz bei jungen Familien wurde die
Möglichkeit geschaffen das südliche Querschiff für
den Aufenthalt von Kindern mittels einer mobilen Glaswand
abzutrennen und als Multifunktionsraum zu nutzen. Eine
barrierefreie Erschließung wurde auf der Südwestseite in
einem Anbau realisiert, der eine Hebebühne sowie ein
Behinderten WC enthält. Die Außenhaut des Anbaus besteht
aus vorverwittertem Kupferblech. Kruzifix, Ambo und Osterkerze sind
neugestaltet und stammen von Prof. Hermann Weber, dessen Arbeit in
einem Kunstwettbewerb ausgewählt wurde.
Projektdaten
Bauherr:
Land Baden-Württemberg, vertreten durch Vermögen und Bau
Baden- Württemberg
Amt Karlsruhe
Planung und Bauleitung:
Link und Schmitt Architekten , Heidelberg
HLS Planung und Bauleitung:
Complan, Billigheim-Sulzbach
Elektro Planung und Bauleitung:
Scholze und Partner Malsch
Kunst (Prinzipalstücke):
Prof. Hermann Weber, Berg
Restaurator:
Fabian Schorer, Stuttgart
Gesamtbaukosten:
1,0 Mio. €
Bauzeit:
2010 – 2012
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